Eine Hitzewelle spült über Mitteleuropa hinweg. Glücklich dran ist, wer über einen kühlen Rückzugsraum, einen Kaltwasser-Anschluss und einen Kühlschrank verfügt.
Für Menschen, die nicht oder nur eingeschränkt über diese Zugänge versorgen, muss die Gesellschaft einen Ausgleich schaffen.
Nicht nur, aber besonders Obdachlose, leiden unter extremen Hitzewellen.
Anders als Kälte-Einbrüche wird dieses Problem aber bisher seltener thematisiert. Dabei wird das Problem vermutlich in den nächsten Jahren dringlicher, denn die Wohnungslosigkeit steigt an, ebenso wie die Durchschnitts-Temperatur und die Zahl an Extremwetter-Phänomenen.
Die allererste und wichtigste Gegenmaßnahme gegen eine Beeinträchtigung ist eine eigene, gedämmte Wohnung. Demgegenüber sind alle anderen vorgeschlagenen Maßnahmen nachrangig.
Abgesehen von einer schnellen und möglichst bedingungslosen Vergabe einer Wohnung fordern wir:
* Die Anlaufstellen der Wohnungslosen-Fürsorge stellen in ausreichenden Maße gekühltes Trinkwasser in Flaschen, Sonnencreme etc. zur Verfügung.
* Neben dicken Schlafsäcken gegen die Kälte sollen auch leichte Varianten im Sommer angeboten werden.
* Dieselben Materialien werden pro-aktiv von Streetworker*innen verteilt.
* Einrichtung von öffentlichen Trinkwasserspendern. Diese Maßnahme kommt allen Menschen zu gute.
* In Tübingen werden kühle Gebäude zu offen zugänglichen Rückzugsorten vor der Hitze erklärt. Vorschläge wären Universitätsgebäude und der Hauptbahnhof.
Ansonsten appellieren wir auch an die Zivilgesellschaft, Bedürftige anzusprechen, und gegebenenfalls kostenlos Wasser zur Verfügung zu stellen.
Soziale Wärme gegen Hitzewellen!
ERGÄNZUNG (10.08.22)
Öffentliche Trinkbrunnen müssen natürlich kosten- und zugangsfrei sein.
Denkbar wären weiterhin Gutscheine für kalte Getränke, mehr Sitzplätze im Schatten und der konsumbefreite Zugang zu klimatisierten Räumen wie Shopping-Malls, Bahnhöfen oder auch Verwaltungsgebäuden.